Wenn Weizen krank macht

Nur eine Unverträglichkeit oder doch eine Allergie?

Wenn Weizenprodukte Beschwerden machen

 

MIttlerweile nehmen Reaktionen auf Nahrungsmittel, die Weizen enthalten, weltweit zu.

Nun gibt es Menschen, die eine Unverträglichkeit auf Weizen haben und das Gefühl entwickeln, Weizenprodukte vertragen sie nicht so gut. Das ist sicherlich ärgerlich, jedoch nicht lebensbedrohlich. Diese Menschen verzichten weitestgehend auf Weizenmehl, bekommen in den meisten Fällen jedoch keine starken Beschwerden, wenn sie Spuren von Weizen oder geringe Mengen davon zu sich nehmen.

Sollten Unsicherheiten bestehen in der Frage, ob die individuellen Symptome tatsächlich durch das Essen von weizenhaltigen Lebensmitteln besteht, kann es helfen eine zeitlang ein Tagebuch zu führen. Es wird alles, was gegessen und getrunken wird, mit Uhrzeit eingetragen, und ebenso sollten auch alle Beschwerden mit dem Zeitpunkt des Auftretens aufgeschrieben werden. Nach einigen Wochen lässt sich oft ein Übeltäter feststellen.

Eine IgE-vermittelte  Weizenallergie dagegen kann tatsächlich lebensbedrohlich sein. Oft beginnt sie schon im frühen Kindesalter und zeigt sich in Symptomen, wie „Quaddeln“, Schwellungen der Schleimhäute, Kribbeln im Mund oder Atembeschwerden, auch Angst und Unruhe können dazu gehören. Den Kindern kann übel werden oder ihnen wird schwindlig durch einen Kreislaufzusammenbruch. Bei Kindern, die unter einer Neurodermitis leiden, tritt eine „echte“ Weizenallergie häufiger auf.

Es gibt im Zusammenhang mit dem Weizen noch eine weitere Erkrankung, die bisher bei den Betroffenen und den Eltern weniger bekannt ist.

Es handelt sich um das „Nahrungsmittelprotein induuziertes Enterokolitissyndrom“ (FPIES: Food Protein Induced Enterocolitis Syndrom).

Wenn Kinder unter dem FPIES leiden, treten nach 1 bis 4 Stunden nach Verzehr von weizenhaltigen Lebensmitteln Symptome auf, die einer Entzündung oder Infektion des Magen-Darm-Traktes ähneln und bis hin zu Kreislaufproblemen gehen können. Daher können die Beschwerden erst einmal in die Irre führen, da sie ein wenig zeitversetzt zu der Nahrungsaufnahme auftreten und oft erst einmal kein Zusammenhang erkennbar ist. Daher ist es völlig normal anfangs von einer Infektion oder Lebenmittelvergiftung auszugehen, da die Beschwerden sich so zeigen. Aber die Laborparameter in Bezug auf Infektionen und auch das IgE werden unaufällig sein, wenn diese dann kontrolliert werden. Die Beschwerden jedoch treten immer wieder nach Weizenverzehr auf, so dass auch hier ein „Tagebuch“ hilfreich sein kann.

Bei der Weizenallergie und der FPIES muss dringend auf Weizen verzichtet werden, manchmal sogar auch auf Spuren von Weizen.

Leider besteht häufig auch eine Kreuzallergie auf Dinkel, da es weizenähnlich ist.

Übrigens gibt es auch Fälle, in denen bei Menschen dann erst Beschwerden auftreten nach Weizengenuss, wenn noch andere Triggerfaktoren, wie Sport, Alkohol oder eine Infektion ins Spiel kommen. Dann kann es durchaus möglich sein, dass der Weizen, auch wenn er vorher vertargen wurde, plötzlich eine allergische Reaktion verursacht, bis hin zu einer Anaphylaxie. Ohne diese verstärkende Faktoren werden oft individuelle Mengen von Weizen vertragen.

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