
Gedanken sind frei, so heißt es. Was jedoch bedeutet es?

Manchmal ist es notwendig, den Gedankennebel zu unterbrechen
Gedanken beeinflussen unsere Gefühle und umgekehrt
Ein Beispiel, wie Du Dir selbst helfen kannst Dich aus der Gedankenspirale zu befreien
Bleib im Hier und Jetzt
Wir Menschen sind wahrscheinlich geboren, um zu denken. Nur dadurch konnte sich so vieles Wunderbare entwickeln, da es immer jemanden gab, der/die noch weiter gedacht hat. Das ist großartig, da das Leben vieler dadurch bestimmt angenehmer geworden ist.
Jedoch können Gedanken, die unser Gehirn zurecht spinnt, uns enorm beeinflussen, im positiven, wie auch im negativen Sinn.Viele Menschen leben in Angst. Angst vor dem, was kommen könnte, was ihnen oder ihren Lieben zustossen könnte, Angst vor Verlust, Krankheit, Verletzungen etc. Diese Angst entsteht aus dem Denken an Eventualitäten. Gedankenkonstrukte können sich bilden und immer größer werden, so wie Legosteine, die aneinander gereiht werden, damit immer größer, aber auch immer schwerer werden.Und irgendwann ist das Gebilde so groß, dass es kaum noch eine Möglichkeit gibt, daran vorbei zu kommen oder es zu zerstören. So ähnlich verhält es sich mit unseren Gedanken. Wenn Du aufstehst mit dem Gedanken: „Was wird heute wieder Schlimmes geschehen, welche furchtbaren Nachrichten werden mich erreichen?“ Dann gehst Du genau in dieses Gefühl der Furcht, der Vorsicht, der Angst. Du bist dann gedanklich in der Zukunft, von der niemand weiß, wie sie sich wirklich entwickelt.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit in Erinnerungen zu leben. Sich beispielsweise an das letzte Weihnachtsfest oder den letzten Urlaub zu erinnern, kann absolut schön sein und ein Gefühl der Freude oder Herzenswärme hervorrufen. Wenn jedoch die Erinnerugen das jetzige Leben bestimmen und sich Gefühle, wie Trauer oder Melancholie entwickeln, weil früher alles viel besser war, dann kann es krank machen. Du lebst damit nicht im Hier und Jetzt, sondern im dem, was war.

Was kannst Du tun, um Dein Gedankenkarussell zu durchbrechen
Sobald Du Dich in jeder einzelnen Sekunde im Hier und Jetzt befindest, hat die Zukunft oder dier Vergangenheit keinen Platz.
Es gibt unzählige Achtsamkeitsseminare/Coaches/Workshops und Bücher etc, jedoch kannst Du ganz ohne jemanden an Deiner Hand etwas für Dich tun. Vor allem, wenn die Gedanken und Gefühle akut auftreten, benötigst Du ein „Werkzeug“, mit dem Du Dir auch akut, eben in dieser Situation helfen kannst.
Wenn es Dir dann möglich ist, geh raus, am besten in einen Wald, Park oder an ein Gewässer, wo vielleicht nicht allzu viele Menschen sind.
Natürlich funktioniert es auch in der Stadt oder in Deinem Büro, falls Du dort Ruhe hast, notfalls auch auf dem WC;-)
Dann konzentriere Dich auf auf fünf Dinge, die Du siehst und zähle sie gedanklich auf. Das machst Du ohne Wertung oder diese Gedanken zu zerpflücken (denn das machen wir total gern, wir beginnen dann zu überlegen, warum sieht zum Beispiel die Hecke so aus, die muss doch mal geschnitten werden usw).
Danach zähle innerlich vier Sachen auf, die Du spürst (außerhalb Deines Körpers)zum Beispiel das Gras oder den Kies unter Deinen Füßen.
Zähle dann drei Dinge auf, die Du hörst, natürlich ohne Wertung, das kann das Rauschen der Blätter sein in den Bäumen oder ein Zug weit weg.
Konzentriere Dich danach auf die Sachen, die Du riechen kannst und versuche zwei verschiedene Gerüche wahrzunehmen. Wir sind tatsächlich in der Lage das zu differenzieren, wie spannend.
Zum Schluss versuche herauszufinden, was Du gerade schmeckst.
Sollten sich dann doch wieder Gedanken an das Morgen oder an das Gestern hereinschleichen, dann fang von vorn an, dann hast Du die Wahrnehmung Deiner Sinne verloren. Wenn Du Dich mit Deinen Sinnesorganen auf das konzentrierst, was Du wahrnehmen kannst, haben Gedanken keinen Platz in diesem Moment. Diese Übung der Achtsamkeit kannst so oft wiederholen (mit andern Sachen, die auch noch wahrnehmen kannst), bis der Moment gekommen ist, in dem der quälende Gedanke von vorher verschwunden ist.