Wenn der Gang zur Toilette zur Qual wird

Wie lässt sich die Blasenentzündung von der Reizblase unterscheiden?

 

Wie es zu einer Blasenentzündung oder einer Reizblase kommen kann

Natürlich kann es Männer und Frauen treffen, jedoch haben Frauen ein deutlich erhöhtes Risiko an einer Harnblasenentzündung zu erkranken durch die anatomischen Gegebenheiten. Die Harnröhre ist bei der Frau lediglich 4 cm lang, die der Männer circa 20 cm. Das bedeutet, dass sämtliche Erreger viel schneller in die Harnblase der Frau wandern können. Da der Harnröhreneingang auch noch relativ nah des Afters liegt, kommt es außerdem leichter zu Schmierinfektionen mit  E.Coli Bakterien.

Auch eine Reizblase kann ähnliche Symptome, wie eine Zystitis hervorrufen.

Bei beiden kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

verstärkter Harndrang, sogar mit vorzeitigem Urinverlust oder das Urinieren von kleinen Mengen

Blasenkrämpfe

Jedoch tritt Blut im Urin nur bei einer Entzündung, nicht jedoch bei einer Reizblase auf. Auch das Brennen und die Schmerzen beim Wasser lassen sind eher typisch für eine Zystitis.

Weitere Faktoren für (oft auch chronische) Blasenentzündungen, sind verschiedene Reize, seien sie mechanischer oder chemischer Natur, Hormonveränderungen, Störungen der Scheidenflora oder des Darmmikrobioms, Schwäche des Immunsystems oder vernachlässigte Menstruationshygiene. Sogar das vielbesagte auf dem kalten Stein Sitzen, kann durch die Minderdurchblutung den Blasennerv irritieren und zu Störungen beim Wasserlassen führen. Sogar ein Diabetes kann Blasenentzündungen fördern.

Die Reizblase wird hervorgerufen durch eine funktionelle Störung. Häufig ist der Blasenmuskel zu aktiv oder einfach fehlgesteuert. Auch hier können Hormonveränderungen oder psychische Belastungen eine Reizblase fördern.

In der Praxis wird aufgrund der Beschwerden auf jeden Fall ein Urinstix durchgeführt. Bei einer Entzündung lassen sich häufig Leukozyten oder Nitrit finden. Sollten zu den oben genannten Symptomen auch Fieber oder noch andere Beschwerden bestehen, sollte zur genauen Abklärung auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, ebenso, wenn Harnwegsinfekte sehr gehäuft auftreten.

 

 

 

 

 

 

 

Schröpftherapie

Möglichkeiten in der Naturheilkunde die Blasenentzündung und die Reizblase zu behandeln

Bei der Harnblasenenntzündung gilt es sofort die Trinkmenge zu erhöhen, um die Harnwege zu spülen und die Bakterienverweildauer in den unteren Harnwegen zu reduzieren. Es wird gesagt, dass es alle 2o Minuten ein Glas Wasser sein darf, wenn keine andere Erkrankung dagegen spricht.

Sollten Frauen zu Rezidiven neigen, kann es sinnvoll sein, Cranberries prophylaktisch zu sich nehmen. Denn in einer akuten Phase hilft eher D-Mannose, wobei auch dies als Vorsorge kurzzeitig als Kur eingenommen werden kann, beispielsweise auf einer Reise, wenn die nasse Badebekleidung nicht sofort gewechselt werden kann.

Regelmäßig Bärentraubenblättertee während einer Harnblasenentzündung getrunken, kann die Heilung beschleunigen. Auch andere Pflanzen als Tee genossen, mögen lindernd wirken:

Schafgarbe wirkt entkrampfend und entzündungshemmend

Löwenzahnkraut soll spülen

Wegerich hemmt Entzündungen und stimuliert das Immunsystem

Brennesselblätter spülen durch und steigern das Immunsystem

Kapuzinerkresseund Meerettich sollen entzündungshemmend und antimikrobiell sein

Die Gemmotherapie kennt bei Blasenentzündungen die schwarze Johannisbeere, Himbeere und Heidelbeere. Natürlich gibt es wunderbare homöopathische Mittel oder Schüsslersalze, die die Abheilung unterstützen können. Möglicherweise lohnt es sich, das Mirkobiom des Darms untersuchen zu lassen, um dann gezielt zu therapieren, wenn die Infektionen häufiger auftreten. Ebenso kann es sinnvoll sein sich die Hormone genauer anzusehen, um eine eventuelle Dysbalance sanft auszugleichen.

 

In der Praxis gibt es bestimmte Ampullenpräparate, die gequaddelt werden können in spezielle Bereiche, auch das Schröpfen oder die Ohrakupunktur kann helfen. Nach einer genauen Anamnese und Untersuchung lässt sich nicht nur vor Ort behandeln, es kann dann eine Therapie aus verschiedenen Arzneien der Naturheilkunde zusammen gestellt werden, die zu Hause begleitend eingenommen wird.

Die Beschwerden der Reizblase lassen sich durch folgende Pflanzenstoffe im Tee lindern:

Schafgarbe und Gänsefingerkraut, da sie entkrampfend wirken und Hopfen, der den Schmerz lindert und beruhigt.

Eine seelische Begleitung hilft zusätzlich den Belastungen auf die Spur zu kommen und Strategien zu entwickeln, diese abzubauen oder zu verringern. Das kann dann viel Druck nehmen und Verkrampfungen der Muskulatur dadurch lösen.